Die Anlagen des geplanten MUSEUMSHAFENS Berlin erstrecken sich ca. 280m parallel zum Zoll- und Grenzsteg und bedecken eine Wasserfläche von ungefähr 16.000 m². Aufgabe des MUSEUMSHAFENS ist die optimale Präsentation der Museumsschiffe und des Zoll- und Grenzsteges als Mauerdenkmal. Ein zentraler Aspekt bei der Planung ist die Einbindung des Hafens in den wachsenden Wassertourismus Berlins. Dies soll durch zwei Anlegestellen für große Fahrgastschiffe sowie durch zahlreiche Anleger für Tagesausflügler und Sportboote erreicht werden.
Der MUSEUMSHAFEN wird landseitig durch eine 2m breite Brücke erschlossen, die direkt mit den Dachterrassen des Hafengebäudes verbunden ist. Der Zugang sowie alle wichtigen Einrichtungen werden barrierefrei geplant und errichtet.
Museumsschiffe im Hafen
Der MUSEUMSHAFEN Berlin sammelt und erhält seit 1990 diverse Museumsschiffe, u.a. mehrere historische Fahrgastschiffe, einen großen Heckradschlepper und zahlreiche Maßkähne. Ca. 17 große und kleine Museumsschiffe werden im Museumshafen Berlin ein neues Zuhause finden. Alle Museumsschiffe sind fahrbereit und werden z.T. für kulturelle, soziale und gastronomische Zwecke genutzt. Der Theaterkahn „Helene“ sowie das Ausbildungsschiff „Horst-Günther“ zählen ebenso dazu wie das älteste Fahrgastschiff Berlins, die „Heinrich Zille“.
Die meisten Museumsschiffe werden im Rahmen von Führungen begehbar sein, wobei die einzelnen Schiffe unterschiedliche Aspekte der Berliner Schifffahrtsgeschichte vertiefen. Regelmäßige Fahrten mit kulturellem Hintergrund sowie Charterfahrten mit den Museumsschiffen ergänzen die Aktivitäten im Hafen.
„Heinrich Zille“, das älteste historische Personenschiff in Berlin, bietet als ehemaliges Dampfschiff bei verschiedenen Anlässen den Gästen eine besondere Atmosphäre. Regelmäßige Fahrten mit Kulturveranstaltungen sowie Charterfahrten (Hochzeiten mit Trauungen an Bord, Familien- und Firmenfeiern, Reisegruppen mit Sonderführungen zur „Wasserstadt“ Berlin oder zur Berliner Architektur am Wasser, Abendfahrten mit großem Buffet für Tagungsteilnehmer) sind bei den Gästen und Veranstaltern sehr beliebt.
„Kurier“, ein nachträglich motorisierter Großplauermaßkahn, fährt mit entsprechender Zulassung auf Flüssen und Kanälen, wird an verschiedenen Liegeplätzen unter anderem als Ort für Sonderausstellungen (ca. 300 m/2 Fläche) für kulturelle (max. 400 Personen) und gastronomische Veranstaltungen (max. 200 Personen) für Präsentationen und kleine Messen u. ä. genutzt. Der Maschinenraum mit einem großen 8-Zylinder Zweitaktdieselmotor und entsprechenden Nebenaggregaten kann im Zuge von Gruppenführungen ausführlich besichtigt werden.
„Helene“, ein historischer Saalemaßkahn mit Holzlukendeck, wurde im Inneren zu einem Theater mit 99 Besucherplätzen umgebaut. Eine professionelle Berliner Theatergruppe zusammen mit Gastspielgruppen bietet in der Sommersaison ein attraktives Programm mit Comedy und Classic. „Helene“ wird ergänzend als Hafenkino für Dokumentar- und maritime Spielfilme genutzt. Das Schiff hat ein funktionsfähiges traditionelles Segelrigg und kann zu besonderen Anlässen jederzeit die Berliner Gewässer befahren.
Schulklassen und Jugendgruppen können auf dem Jugendbildungsschiff „Horst Günther“, einem historischen Finowmaßkahn, übernachten. 30 Schlafplätze in 2- und 4-Bettkabinen, Sanitärräume sowie ein großer Mehrzweck- und Seminarraum mit angeschlossener Gemeinschaftsküche bieten für junge Berlinbesucher Aufenthaltsmöglichkeiten in einer maritim geprägten „Wasserwelt“ der Stadt. Zusammen mit einem Trägerverein und anderen Bildungseinrichtungen werden hier Wochen- und Wochenendseminare durchgeführt.
„Jesenicky“, ein großer historischer Heckradschlepper, bietet den Hafenbesuchern unterschiedliche Erlebnismöglichkeiten: das kleine Schiffsrestaurant „Deckshaus“ lädt zu Getränken und kleinen Gerichten im Gastraum und auf dem offenen Deck ein. Die besonders beeindruckende Antriebstechnik (großer 6-Zylinder-Dieselmotor, ein 9m breites Schaufelrad am Heck des Schiffes) wird im Rahmen von Führungen erläutert, in einer „Messe“ im Unterdeck werden Hochzeiten und Geburtstage gefeiert. „Jesenicky“ ist fahrfertig und kann die Berliner Gewässer befahren.
„Frohsinn“, als Zeitzeuge der kleineren für die Brandenburger Flüsse und Seen typischen Ausflugsschiffe (max. 100 Personen), wird überwiegend von privaten Veranstaltern gechartert und kann wegen seiner geringen Größe auch auf schmalen Kanälen (z. B. Fontane-Fahrten auf dem Rhinkanal u. ä.) eingesetzt werden. Berlinbesucher und Teilnehmer an Familienfeiern sind interessierte Gäste bei den Fahrten mit Führungen zu unterschiedlichen Themen (Binnenschifffahrtsgeschichte, Berlin ist aus dem Kahn gebaut, Berliner Industriekultur u. ä.).